Bali – Das letzte Paradies

Nigel Barley

(The Island of Demons), Verlag Klett-Cotta, Stuttgart (2015)

Bali – Das letzte Paradies Buch

Historischer Roman über Maler und Lebenskünstler Walter Spies, zu Hause im Bali der 30er Jahre, vorher Lebensgefährte von Friedrich Murnau und angeblich auch der Schatten in Nosferatu

„Der deutsche Ethnologe, Musiker, Naturforscher und Maler (vor allem aber Bohemien und Abenteurer) Walter Spies ließ sich 1927 auf Bali nieder. Sein Haus entwickelte sich zum kulturellen Mittelpunkt der Insel, berühmte Zeitgenossen gaben sich die Klinke in die Hand: Vicky Baum, Charles Chaplin, Margaret Mead, Leopold Stokowski und viele andere ließen sich von ihm in die tropische Inselkultur mit ihren Riten und Gebräuchen einführen. Nigel Barley verwebt historische Realität mit eigener Fantasie und lässt ein paradiesisches Sittengemälde fernab der westlichen Nachkriegstristesse entstehen.“

„…. Barley liebt Sprachspiele aller Art. Als wir auf die Übersetzerin seines Spies-Buches, Anke Burger, zu sprechen kommen, witzelt er: Na ja, Hauptsache, es sei kein Spießbürger entstanden. Aus seinem Mund klingt es wie Spieß-Burger. …“

Marc Reichwein, Welt.de, 16.8.2015, Traumhafte Tropen

„So leicht im Ton (den beide Übersetzer, Ulrich Enderwitz bei Mr. Spock und Anke Caroline Burger für Bali, gut ins Deutsche übertragen haben), erzählt Barley auch in seinem Bali-Roman, Das letzte Paradies. Hier dreht sich alles um den Deutschen Walter Spies, der ‚Maler, Musiker, Linguist, Tänzer, Ethnologe und Lebenskünstler’ war, in den Zwanzigerjahren auf Bali lebte und ein Anziehungspunkt für reisende Künstler wie Charlie Chaplin, Vicki Baum, Leopold Stokowski, Noël Coward oder die Anthropologin Margaret Mead wurde. Sie alle waren auf der Suche nach dem Glück in den vermeintlich unschuldigen, sprich paradiesischen Tropen und landeten auf Bali. Dort lebte Spies als Genießer homoerotischer Vergnügungen, als Gastgeber für abenteuerlustige Europäer und als intimer Kenner von Balis Reizen, Geschichten und Schicksalen.“

Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung, 12.10.2015, Im Land des Kuschelns

„Als Roman ist Das letzte Paradies ein seltsames Hybrid, dessen üppig ausgeschmückte Erzählhandlung um eine libertäre Expat-Kolonie wie eine angestrengte Behauptung über einer Vielzahl historischer Fakten, ethnologischer Informationen und kulturgeschichtlicher Details liegt. Diese beiden Aspekte finden nicht recht zusammen. Der begabte, amoralische Charismatiker Walter Spies irrlichtert gutmütig als großer Naiver durch diese spätkoloniale Welt, deren Regeln ihm an Ende den Garaus machen werden.“

Julia Kospach, Falter Wien 41/15, Oktober 2015, S.9, In der Tonlage „Schönes Meer“ und „Verbrannte Tamarinde“