Speicher 13

Jon McGregor

(Reservoir 13, Roman), Liebeskind Verlag, München (2018)

Speicher 13 buch

„Denn die Ungewissheit bleibt. Auch wenn die Jahre vergehen.”

„Auf die Gefahr hin, in den Klub vaterlandsloser Gesellen aufgenommen zu werden, müssen wir uns an dieser Stelle wieder einmal vor den Briten in Staub werfen. In diesem Fall tun wir es beherzt für ihre Unerschütterlichkeit im Ignorieren jeglicher literarischer Genregrenzen.“

Elmar Krekeler, Die Welt/Literarische Welt, 16.02.2018, Heimat? Literarisch hat England mehr davon

„Seine idyllischen Motive setzt McGregor sparsam, als Kontrapunkte in einer Erzählung, die sich sacht mit Schwere vollsaugt, ohne je lastend zu werden.”

Angela Schader, NZZ, Wie auf dunklen Grund getuscht. Ein Dorf im englischen Sheffield: wie provinziell, wie langweilig. Oder doch nicht? Der Schriftsteller Jon McGregor liefert einen literarisch rundum geglückten Gegenbeweis.

„Jon McGregor erzählt in Speicher 13 weniger einen Kriminalfall, denn eine komplexe Gesellschafts‐ und Naturstudie.”

Marius Müller, Buchhaltung

„Doch was diesen Roman zudem zu einer literarischen Perle werden lässt, sind vor allem die Naturbeschreibungen, der Blick auf die Veränderungen der Landschaft, auf das pulsierende Leben von Flora und Fauna, die ebenfalls vom Wechselspiel der Jahreszeiten geprägt sind. Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten finden sich in dem Buch. Man hat während der Lektüre nicht nur das Gefühl, man ist ein stiller Beobachter und Begleiter der Protagonisten und wandelt durch die Landschaft. Vielmehr wird man im weiteren Verlauf des Geschehens nahezu zu einem Einwohner, der mit den Schicksalen und Lebenswegen der Figuren vertraut wird.”

Constanze Matthes, CulturMag, 15.2.2018, Vermisst

Speicher 13 ist sein Meisterwerk. Aber: Man muss es über die ersten einhundert, ziemlich nervigen Seiten schaffen: Die kollektive Psyche eines Dorfs in Langzeitbelichtung, erzählt in oft prätenziös knappen Snapshots, Momentaufnahmen? Es kostet Kraft, Geduld, Vertrauen, durch eine Textfläche zu waten, in der pro Seite vierzehn Fragen angeschnitten, sofort wieder verworfen werden.”

Stefan Mesch, Deutschlandfunk, 5.2.2018, Die kollektive Psyche eines Dorfs in Derbyshire

„In seinem Wust an Menschen und Geschichten verliert der Autor nie den Überblick, die jeweiligen Episoden verbinden sich ansatzlos zu einer imaginierten Welt, die offen bleibt. …Jon McGregor gelingt es, das Ganze nicht wie eine Ansammlung von Skizzen wirken zu lassen. Dank seiner sprachlichen Eleganz und unaufgeregten Poesie ist der Roman im Fluss. Mit Stromschnellen.”

Jochen König, Krimi-Couch, Januar 2018, You’re Lost Little Girl – ein ganz besonderer Roman